Die Rede ist von einem schlichten Fingerring aus Messing, den wir als Teilnehmende auf dem Nürnberger FeG-Kongress im Mai 1997 als Abschiedsgeschenk bekamen. Das Besondere an dieser Idee war nicht der Ring selbst, sondern die feine Gravur an seiner Außenseite. Dort stand in zarter, leicht geschwungener Schrift: G!liebt – angelehnt an das Gleichnis vom Verlorenen Sohn, das Jesus in Lukas 15 erzählt. Der Vater rennt seinem Sohn, dem Ausreißer, entgegen, der sich völlig abgewrackt, nach Schweinestall stinkend, vor ihm in den Dreck wirft. Der Vater richtet ihn auf und steckt ihm einen Siegelring an den Finger, als Beleg:
Du bist willkommen! Du gehörst zu mir! Du bist geliebt!
Der Ring, den wir auf dem Kongress bekamen, sollte uns erinnern, dass und von wem wir geliebt sind: G! wie Gott!
Kein Wunder also, dass ich diesen Ring, nachdem er seine äußere Leuchtkraft verloren hatte, nicht einfach ausrangieren wollte. Seine symbolhafte Leuchtkraft ist ja bis heute erhalten geblieben, und ich möchte ihn nicht missen. Inzwischen feiert er sogar sein 25-jähriges Jubiläum und hat seinen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch gefunden. Wenn ich auf meinen PC schaue, geht mein Blick zwangsläufig in seine Richtung, und ich nehme seine Botschaft in mir auf:
Von Gott geliebt – für immer und ewig – ohne Wenn und Aber.
Geliebt – was für ein wunderbares, kraftvolles Wort. Mutter Teresa soll einmal gesagt haben: Das Allerschlimmste für einen Menschen ist es, sich nicht geliebt zu wissen. Wie sehr können sich dagegen Menschen verändern, wenn sie sich sicher sind, geliebt zu sein. Diese Menschen strahlen Schönheit aus. Sie besitzen einen tragfähigen Boden. Zugleich wachsen ihnen geradezu Flügel.
Das wusste schon der Apostel Paulus, dessen Leben keineswegs auf Rosen gebettet war. Widerstände, Hass, Verleumdung, Krankheit, Verfolgung und Gefangenschaft waren Teil seines Lebens.
Seine Lage bot keinerlei Grund zu Optimismus und Zuversicht. „Was könnte uns von dieser unvorstellbaren Liebe Gottes, die in Christus ein Gesicht bekommen hat, jemals trennen?“, fragt er trotzdem und kennt dabei längst die Antwort: Nichts, rein gar nichts! Dieses Nichts lässt er am Ende des Kapitels in ein gewaltiges Feuerwerk münden: Weder Tod, Leben, Engel, Gewalten, Gegenwärtiges, Zukünftiges, Mächte, Höhen, Tiefen, noch irgendein Geschöpf können uns von dieser Liebe trennen. Mit anderen Worten: Nichts! Nichts! Nichts! Dieses Geliebt-sein ist unerschütterlich. Es trägt durch alle Zeiten, wie schlimm sie auch immer sein mögen.
Speziell zum damaligen Kongress schrieb Birgit Dörnen ein Lied mit folgendem Refrain:
Ich bin geliebt, geliebt und zwar von Anbeginn.
Ich bin geliebt, gewollt, geführt, getragen.
Ich bin geliebt, geliebt, ganz einfach, weil ich bin.
Ich bin geliebt und kann nur Danke sagen. (Birgit Dörnen, 1997)
Atmen und schmecken Sie dieses Geliebt-sein täglich neu!
Ihre / Eure Ille Ochs
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